Für fast alle infizierten, echten Kakteenliebhaber ist es sicher der sehnlichste Wunsch, einmal im Leben in der Natur eine neue Art einer Kaktee zu entdecken, vielleicht nach seinen Namen zu benennen und in die Annalen der Kakteenentdecker einzugehen. Vielen wird dieser Wunsch nie erfüllt werden, obwohl sie es auf vielen Reisen immer wieder versuchen.Ich hatte diesbezüglich mehr Glück. 1983 – 1986 war für mich ein Abschnitt, in dem ich mit meinen Freunden viele interessante Kakteengebiete besuchte, manche verschollene Kakteenart wieder entdeckte und selbst 2 neue Arten Kakteen fand, so 1985 Thelocactus lausseri und 1986 Turbinicarpus lausseri. Über diese beiden Arten will ich auf dieser Seite berichten. |
Anfang der 80-iger Jahre führten uns 2 Reisen in den Norden von Mexiko, vorwiegend in den Staat Coahuila. Unserer jungen dynamischen Truppe war kein Hügel zu hoch und kein Weg zu weit. Voller Begeisterung genossen wir die schönen Stunden aber auch die Strapazen, die solche Reisen mit sich bringen. Der Norden war zu dieser Zeit in Sachen Kakteen noch nicht ausgiebig erforscht. Die Anfahrtswege auf schlechten Straßen waren schwierig, der Aufbau der Infrastruktur hatte erst begonnen. 1983 fanden wir den lange verschollenen Echinocereus longisetus wieder. Das gab uns Auftrieb, erneut in dieses Gebiet zu fahren. 1985 fanden wir nordwestlich von Cuatro Cienegas eine Population von Astrophytum niveum, ca. 50 % der Pflanzen waren weiß beflockt, 50 % nudal. Welches Erlebnis! Doch nicht genug; am nächsten Tag bestiegen wir einen höheren Hügelrücken, der mir schon bekannt war. Im mittleren Bereich des Rückens sah ich dann die Pflanzen und mir war sofort klar, dass es sich dabei um etwas Besonderes handelte. Vom Aussehen her konnte man annehmen, es handelt sich um Pflanzen, der Art Thelocactus bicolor. Doch das passte mit der Blütengröße, der Blütenfarbe und des Blühzeitraums nicht zusammen. Meine nachhaltigen Untersuchungen ergaben dann, dass es sich nur um eine neue Art handeln konnte. Dies wurde dann über die Beschreibung der Pflanze durch einen anerkannten Botaniker Herrn Jan Riha (CZ) 1985 bestätigt. |